Zucker, Stärke, Eisen und Mangan bei Opti-Ration
Neue Werte für noch mehr Überblick
Wir haben unsere Datenbank und unsere
Rationsberechnung erweitert.
Ab sofort findest nun auch die Werte der Futtermittel für
Zucker
Stärke
Eisen
Mangan
Hier ein Beispiel
Nun kommt es bei Mineral- oder Zusatzfutter nicht so sehr auf den Zucker- und Stärkegehalt an, da diese in kleinen Mengen verfüttert werden. (Das kannst du an dem Löffel neben dem Produkt erkennen).
Beispiel: 20 gr eines Selenpräparates mit 600 gr Zuckergehalt je kg bedeuten, dass dein Pferd 12 Gramm Zucker pro Tag damit aufnimmt, also so viel wie mit 2 Möhren oder einer guten Handvoll Heu.
In unserer Rationsberechnung zeigen wir dir, wieviel Zucker und Stärke deine Ration enthält. Eine Optimierung ist dabei nicht möglich. Das liegt daran, dass erstens nicht bei allen Produkte Angaben zu Zucker und Stärke vorliegen, zweitens nicht bei jedem Pferd genau auf zucker- und stärkearme Rationsgestaltung geachtet werden muss.
Wenn dein Pferd zucker- und/oder stärkearm ernährt werden soll, achte darauf, dass du weitestgehend Futtermittel auswählst, bei denen Zucker und Stärke deklariert sind. Nur so hast du einen echten Überblick über die Menge, die dein Pferd bekommt.
Für wen sind diese Angaben wichtig?
Gesunde Pferde mit Idealgewicht haben bei leistungsgerechter Fütterung kein Problem mit Zucker und Stärke. Diese leichtverdaulichen Kohlenhydrate werden entweder direkt im Dünndarm des Pferdes aufgenommen (Einfachzucker Glucose und Fruktan) oder dort zu Einfachzucker umgebaut (Stärke). Sie sorgen so für einen schnellen Anstieg des Insulinspiegels, wodurch der Überschuss an Zucker im Blut aufgenommen und gespeichert wird.
Achtung – kein Freibrief für gesunde Pferde
Damit gesunde Pferde auch gesund bleiben und ihr Idealgewicht halten, ist es wichtig, den Stärke- und Zuckeranteil der Ration im Auge zu behalten. Um den Verdauungstrakt möglichst wenig zu belasten, sollten Zucker und Stärke bereits im Dünndarm verdaut werden. Gelangen Überschüsse davon unverdaut in den Dickdarm, werden sie dort nicht mehr richtig aufgenommen und führen zu gesundheitlichen Belastungen.
Wir empfehlen als Faustregel für gesunde (Sport)Pferde:
Nicht mehr als 100 gr Stärke je 100 kg Lebendgewicht pro Mahlzeit
Nicht mehr als 400 gr Stärke je 100 kg Lebendgewicht pro Tag
Nicht mehr als 400 gr Zucker je 100 kg Lebendgewicht pro Tag
Hört sich viel an?
Ein Beispiel: Pferd, 600 kg schwer bekommt pro Tag 2,5 kg Heu je 100 kg Lebendgewicht, also 15 kg Heu. Bei einem Zuckergehalt von 10% (leider keine Seltenheit) sind das allein schon 1500 gr Zucker. Hier ist also noch „Luft nach oben“ für Getreide, Kraftfutter, Möhren oder Obst.
Bei 600 gr Stärke je Mahlzeit entspricht dies ca. 1 kg Maisflakes oder 1,8 kg Hafer. Allein daran kannst du sehen, dass eine solche Ration der leistungsgerechten Fütterung eines Sportpferdes mit entsprechendem Arbeitspensum entspricht.
Doch was ist mit den vielen (z.T. kranken) Pferden ohne nennenswerte sportliche Leistung?
Unabhängig von einer genetischen Prädisposition für bestimmte Stoffwechselerkrankungen haben viele Pferde durch langfristigen Zucker- oder Stärkeüberschuss in ihrer Ration Krankheiten entwickelt. Waren es vielleicht anfangs „nur“ Koliken, Durchfall oder Kotwasser, so hat sich oft später Übergewicht und im weiteren Verlauf EMS (Equines metabolisches Syndrom) oder eine Insulinresistenz (Diabetes) entwickelt. Auch Hufrehe und Cushing werden häufig durch zuckerhaltige Fütterung ausgelöst.
Einen Sonderfall bilden an PSSM erkrankte Pferde, bei deren Fütterung unbedingt auf größere Mengen Zucker oder Stärke auf einmal verzichtet werden sollte. Grundsätzlich sollten jedoch alle überwichtigen oder stoffwechselerkrankten Pferde zucker- und stärkearm und mit mehreren kleinen Portionen pro Tag gefüttert werden, um das unkontrollierte Anfluten von Zucker und Stärke und damit einen rapiden Anstieg des Insulinspiegels zu vermeiden.
Das bedeutet jedoch nicht, auf Zucker und Stärke insgesamt zu verzichten, denn die leicht verdaulichen Kohlenhydrate sind für jedes Pferd wichtig. Bei einer notwendigen Reduktion empfehlen wir folgende Faustregeln:
Minimum je 100 gr Zucker und Stärke je 100 kg Lebendgewicht und Tag – verteilt auf mehrere Mahlzeiten
Maximum je 200 gr Zucker und Stärke je 100 kg Lebendgewicht und Tag – verteilt auf mehrere Mahlzeiten
Zuckergehalt im Grundfutter
Wer bei seinem Pferd auf den Zuckergehalt der Ration achten muss, sollte unbedingt den Zuckergehalt des Grundfutters (Heu/Weidegras) bestimmen. Entweder durch einen Untersuchungsauftrag bei der Lufa oder durch eigene Ermittlung mit einem Refraktometer.
In extremen Fällen von Übergewicht, EMS etc. sollte das Heu (bei hohem Zuckergehalt) gewaschen werden, dabei reichen ca. 15 min nach neuesten Untersuchungen aus, um eine Reduktion des Zuckergehaltes zu erreichen. Leider gehen damit aber auch bis zu 15% der Proteine und der Mengenelemente verloren, da sie mit ausgewaschen werden.
Dies gilt es also bei der Rationsgestaltung zu berücksichtigen. Dies kannst du manuell an den Schiebereglern tun. Denn Opti-Ration® optimiert die Ration automatisch für gesunde Pferde. Im System können Krankheiten nicht berücksichtigt werden, sonst wären wir im Bereich tierärztliche Beratung…
Du kannst jedoch die Maximalmenge für Heu in der Ration selbst festlegen und ansonsten bei der Rationsgestaltung auf die besonderen Ansprüche deines (erkrankten oder übergewichtigen) Pferdes achten.
Eisen erfüllt im Stoffwechsel des Pferdes viele Funktionen. Hauptsächlich ist es für den Transport und die Speicherung von Sauerstoff über Hämoglobin und Myoglobin zuständig.
Eisen im Heu – Achtung, regional sehr unterschiedlich
Die kostenlose Datenbank von Opti‑Ration® enthält nun die Eisenwerte der Futtermittel.
In unserer Rationsberechnung werden SOLL- und IST-Werte von Eisen in deiner Ration überprüft und angepasst.
Stiefkind Mangan
Mangan wurde in der Pferdefütterung lange Zeit eher wenig beachtet. Zitat Dr. Weyrauch: Die große Bedeutung von Mangan für den Stoffwechsel und die Struktur der Muskeln, den Knochen- und Gelenksaufbau, das Bindegewebe, aber auch für die Gesundheit von Nerven, die Fruchtbarkeit und den Schutz des Immunsystems wurde zwar früh erforscht, aber erst viel zu sehr spät wirklich ernst genommen.
Mangan spielt bei diversen Stoffwechselvorgängen eine tragende Rolle und ist Bestandteil etlicher Enzyme. Die Bedeutung von Mangan wird insbesondere bei der Fütterung von PSSM-und Cushingpferden deutlich. Pferde, die unter (oxidativem) Stress stehen, haben einen erhöhten Manganbedarf. Das bedeutet, dass Leistung im Sinne von Zucht, Arbeit oder Wachstum, aber auch Stress beim Pferd einen Mehrbedarf an Mangan auslösen.
Fruchtbarkeit, Knochen- und Gelenkentwicklung, das Nervenkostum, und sogar die Pigmentierung der Haut hängen in hohem Maße von einer ausreichenden Manganversorgung ab. Es wird darüber hinaus angenommen, dass Vollblüter genetisch bedingt einen höheren Manganbedarf haben.
Dies gilt analog für Rassen, deren Muskulatur von Natur aus stark ausgeprägt ist, aber auch für Pferde mit trainingsbedingt überdurchschnittlicher Muskulatur.
Die Kurzform lautet also: Mehr Leistung – mehr Mangan
Die kostenlose Datenbank von Opti‑Ration® enthält nun die Manganwerte der Futtermittel.
In unserer Rationsberechnung werden SOLL- und IST-Werte von Mangan in deiner Ration überprüft und angepasst.
Du kannst nun unbegrenzt viele eigene Futtermittel eingeben. Wichtig für alle, die mehrere Partien Heu untersuchen lassen, individuel angemsichtes Futter füttern oder en Produkt in unserer Datenbank nicht finden. Möglich ist dies für
- eigenes Heu
- eigene Silage/Heulage
- eigenen Hafer
- eigene Gerste
- eigenes Mischfutter/Mash
- eigenes Mineralfutter
- eigenes Zusatzfutter
Du bist Abonnent und hast für dein Pferd eine optimale Ration berechnet?
Diese willst du natürlich in regelmäßigen Abständen überprüfen und anpassen, z.B. weil sich die Weidesaison oder das Arbeitspensum geändert hat.
Nun musst du keine neue Ration mit den von dir gewünschten Futtermittel mehr eingeben – einfach die „alte“ Ration kopieren, unter neuem Namen und Datum abspeichern, und schon kannst du anpassen und optimieren.
Das spart dir viel Zeit!