Die Weidesaison ist eröffnet
Steigende Temperaturen, längere Tage und grüne Wiesen – der Frühling ist da und treibt nicht nur uns Menschen an die frische Luft, sondern läutet auch die Weidezeit für unsere Pferde ein. Stand im Winter vor allem trockenes Raufutter auf dem Speiseplan, freuen sich die Pferde in Frühling und Sommer über ein reichhaltiges Angebot an Kräutern und Gräsern.
Der Wechsel bedeutet aber auch eine Veränderung der Nährstoffzufuhr. Um die tägliche Futterration trotzdem optimal auf den Bedarf des Pferdes abstimmen zu können, ist es notwendig, die aufgenommene Weidegrasmenge und die darin enthaltenen Nährstoffe zu errechnen.
Optimale Nährstoffversorgung in der Weidesaison
Erfahrene Pferdehalter wissen genau, dass die Weidesaison eine intensive Planung erfordert. Die Weide muss vorbereitet, giftige Pflanzen entfernt und Zäune instandgesetzt werden. Ist das Grünland endlich einsatzbereit, gilt die volle Aufmerksamkeit den Pferden.
Im Rahmen des Anweidens müssen sie zunächst langsam an die neue Nährstoffquelle gewöhnt werden, um Erkrankungen vorzubeugen. Auch im Anschluss bleibt die Fütterung ein wichtiges Thema: Um eine optimale Versorgung sicherzustellen, müssen die mit dem Weidegras aufgenommenen Nährstoffe ermittelt werden. Nur so gelingt die Anpassung der täglichen Ration an den individuellen Bedarf des Pferdes. Dabei sollten die vier unterschiedlichen Weidegrasperioden vom frühen Frühjahr bis zum späten Sommer Berücksichtigung finden.
Der Nährstoffgehalt des Grases variiert je nachdem, wie fortgeschritten die Saison ist. Zu beachten ist auch, dass Weidegras ca. 20 % mehr Energie und ca. 35 % mehr praecaecal verdauliches Eiweiß enthält als gutes Heu – somit entsprechen 4 kg Weidegras etwa 1 kg Heu. Letzteres versorgt das Pferd allerdings besser mit Rohfaser. Bei Weidegang sollten deshalb je nach Bedarf des Pferdes Stroh und/oder Heu zugefüttert werden.
Rationsberechnung für den Weidegang
Unter Einbeziehung dieser Werte hat OPTI-RATION® ein Online-Tool entwickelt, das die tägliche Weidegrasmenge und somit die Nährstoffversorgung Ihres Pferdes berechnet.
Da frisches, grünes Weidegras zu ca. 83 % aus Wasser besteht, ist es völlig normal und unbedenklich, wenn z. B. bei 4-stündigem Weidegang für ein 600 kg schweres Pferd bereits 21 kg Grasaufnahme kalkuliert werden.
Weniger Weidezeit – höhere Fressgeschwindigkeit
Für die Kalkulation der Weidegrasmenge sind aber auch die Erkenntnisse einer Studie der North Carolina University entscheidend. Diese hat festgestellt, dass die Fressgeschwindigkeit und damit die Menge des aufgenommenen Grünfutters stark zunehmen, je kürzer die Weidezeit ausfällt: So nahm ein 600 kg schweres Pferd, dessen Weidezeit von 24 auf 9 Stunden reduziert wurde, nicht mehr 2 kg Frischmasse pro Stunde auf, sondern 3,5 kg. Bei einer weiteren Reduzierung auf 3 Stunden wurden sogar knapp 6 kg pro Stunde gefressen.
Die innovative Berechnungsmethode von OPTI-RATION® berücksichtigt diese Ergebnisse, um annähernd zu kalkulieren, wie viel Gras ein Pferd in Abhängigkeit von der Dauer des Weidegangs und seines Gewichts auf der Weide aufnimmt – auch, wenn es sich nur stundenweise dort aufhält. Auf dieser Grundlage kann der Zusatzbedarf an Nährstoffen durch Zufütterung von Heu, Stroh, Kraftfutter und geeignetem Mineralfutter gezielt gedeckt werden, ohne eine Überversorgung zu riskieren.

Tipps für die Fütterung während der Weidesaison:
- Man zählt fünf Weidegrasperioden zwischen dem 15.4. und 15.11. eines Jahres, in denen ein unterschiedlicher Nährstoffeintrag zu berechnen ist
- Pferde nehmen bis zu 50 kg Gras in 24 h auf einer üppigen Weide auf
- auf überständigen Weiden ist die Weidegrasaufnahme geringer, da das ältere Gras eine höhere Trockensubstanz und mehr Rohfaser hat, also auch länger gekaut werden muss.
- Die Fressgeschwindigkeit und damit die Menge des aufgenommenen Grünfutters nimmt stark zu, je kürzer die Weidezeit ausfällt
- Weidegras besteht zu über 75 % aus Wasser
- Der Zusatzbedarf an Nährstoffen kann gezielt durch Zufütterung von Heu, Stroh, Kraftfutter und geeignetem Mineralfutter ausgeglichen werden
- Mineralien und Vitamine sind im Weidegras meist in höheren Menge enthalten, weshalb sich in der Saison der Umstieg auf ein spezielles Weide-Mineralfutter zur Spurenelementergänzung empfiehlt, um das Pferd nicht über zu versorgen
- Bei Weidegang muss auf die Rohfaserversorgung und die Versorgung mit Trockensubstanz geachtet werden. Dies gelingt je nach Bedarf des Pferdes am besten mit Heu und/oder Stroh
Rationsermittlung für jedes Pferd
Jedes Pferd ist anders. OPTI-RATION® schließt in seine Berechnungen deshalb unterschiedliche Umstände ein, die auf die Nährstoffzufuhr Einfluss haben.
Dazu zählen z. B. auch Fressbremsen oder der besondere Zahnstatus eines Pferdes, die eine Verlangsamung der Fressgeschwindigkeit bewirken. In unserer Rationsberechnung kann die aufgenommene Weidegrasmenge vom User entsprechend verändert werden. So können auch Pferde mit besonderen Ansprüchen mit der optimalen Ration versorgt werden.
>> Errechne jetzt den individuellen Bedarf für dein Pferd während der Weidesaison