Bei der Online-Rationsberechnung Opti‑Ration® wird die Selenmenge in der Ration berücksichtigt.

Bedarf (SOLL) Selen

Erhaltungsbedarf in mg je kg meta­bo­li­sche Körpermasse (Lebendgewicht hoch 0.75):

Selen (Se)  0,01 mg

Zuschläge für

  • Leistung → Arbeit, Wachstum, Zucht (50% mehr, GfE S. 113)
  • Alter – Pferde > 20 Jahre haben den dop­pel­ten Bedarf (Meyer/Coenen, S. 167)
  • Rasse (Zuschläge zwi­schen 5 und 25% je nach Knochenstärke, Muskelmasse, Fell und Langhaar)

Maximalwert

2 mg je kg Trockensubstanz in der Gesamtration (Meyer/Coenen, S. 159)

Beispiel: Eine Ration mit 10 kg Heu hat eine Trockensubstanz von ca.  8,6 kg. D.h. erst ab einer Menge von 17,2 mg Selen pro Tag und Verfütterung über einen län­ge­ren Zeitraum sind gesund­heit­li­che Störungen zu erwar­ten. Ab der 1,5-fachen Menge des Tagesbedarfs „springt“ Opti-Ration jedoch bereits auf gelb – so wer­den Überdosierungen klein gehal­ten. Du soll­test also den Selengehalt der Ration senken.

 

Minimumwert

Tagesbedarf

Beispiel: Pferd, 10 Jahre alt 600 kg, meta­bo­li­sches Körpergewicht 121,23 kg, also 1,2 mg Selen p.Tag ohne wei­te­re Leistung und ohne ras­se­spe­zi­fi­sche Zuschläge

Selen ist ein Spurenelement und ver­hin­dert (wie auch Vitamin E) Schäden an den Zellmembranen. Außerdem ist es wich­tig für die Funktion und Bildung der Schilddrüsenhormone, die Fruchtbarkeit und den Stoffwechsel von Knochen, Muskeln, Haut und Haaren.

Schon eine gerin­ge Unterversorgung mit Selen schwächt die Immunabwehr des Pferdes und kann zu Haut- und Haarproblemen füh­ren. Neugeborene Fohlen reagie­ren auf Selenmangel beson­ders emp­find­lich und zei­gen Muskulatursteife und Lahmheiten. Ab einem Gehalt von 2 mg Selen je kg Futtertrockensubstanz ist Selen jedoch gif­tig. Es tre­ten Haarverlust, Lahmheiten und Veränderungen an den Hufen auf.

HINWEISE ZUR RATIONSOPTIMIERUNG:

Wenn dei­ne Ration Schieflagen im Bereich Selen zeigt, kannst du die­se auf meh­re­re Arten korrigieren:

    • Überprüfe das ange­bo­te­ne Misch- oder Mineralfutter
    • Tausche Futtermittel mit sehr hohem oder nied­ri­gem Selengehalt aus. Weizenkleie und Bierhefe ent­hal­ten z.B. viel Selen, Möhren, Zuckerrüben und Leinsamen gar keins.
    • Halte bei Einzelgaben von Spurenelementen unbe­dingt Rücksprache mit dei­nem Tierarzt, da Überdosierung zu Vergiftungen führt.
    • Die dop­pel­te Menge des Bedarfes an Selen ist zwar noch nicht toxisch, aber unnö­tig. Hier raten wir trotz der hin­ter­leg­ten Literaturwerte zu einer eher genau­en Dosierung nahe am Tagesbedarf.
    • Bleibe also lie­ber im unte­ren Bereich der Dosierung, sodass der Pfeil für Selen eher links im grü­nen Bereich seht. 
    • Lasse dein Heu unter­su­chen, wenn es NICHT aus einem Selenmangelgebiet kommt.

Die Maximalwerte der Spurenelemente bezie­hen sich jeweils auf die Trockenmasse der Gesamtration. Ist die­se zu nied­rig (z.B. bei Fütterung von Silage) füge Futterstroh hinzu.

Selen pferd