
Absetzer: Die ersten zwei Monate in der Aufzucht
Die schwierige erste Phase ist vorbei. Eine Phase, die ich persönlich gerne nach hinten verschoben hätte. Aber auf den Zeitpunkt des Absetzens hat man als Käufer eines Fohlens wenig Einfluss…
Was bedeutet Absetzer?
ls Absetzer wird ein Fohlen bezeichnet, das von seiner Mutter getrennt wird.
Nun musste „Absetzer“ Tony also in 8 Wochen ganz schön viel verarbeiten:
- Trennung von der Mutter
- neue Umgebung
- neue Kumpels in der Herde
- Umstellung auf andere Fütterung
- der erste Fellwechsel wegen Kälte
Bei einem Gewicht von jetzt ca. 270 kg wäre dies z.B. eine gute Ration (Markennamen der Produkte sind verpixelt, damit niemand auf die Idee kommt, wir würden Werbung für bestimmte Futtermittel machen):
Fütterung von Absetzern im Winter
Die Absetzer sind nun nachts im Laufstall, nehmen also auch Stroh auf.
Im Vergleich zum September braucht Tony nun noch mehr Raufutter. Anstelle eines fertigen Aufzuchtsfutters werden zum Hafer zusätzlich Luzernemehlpellets, Leinsamen und Kartoffeleiweiß gefüttert. Dies sorgt für die notwendigen essentiellen Aminosäuren.
Zur Versorgung mit den für das Wachstum notwendigen Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen gibt es immer noch ein „Fohlenmineral“ dazu. Damit ist alles im grünen Bereich.
Ich habe mal beispielhaft die Preise der Futtermittel eingesetzt. Mit Rationskosten von täglich 3,92 € lägen allein die Futterkosten im 8. Lebensmonat bei gut 117 €.
Und für alle, die jetzt denken: „Blödsinn, Heu, Stroh und Mineralfutter reichen völlig aus!“
Hier die Ration ohne zusätzliche Eiweißträger – kostet dann zwar nur gut 60 € pro Monat, aber das Eiweiß-Energie-Verhältnis stimmt nicht. Nicht nur die absolute Menge an Eiweiß und Energie sind wichtig, noch wichtiger ist das Verhältnis zueinander. Im Wachstum benötigen Pferde ein EEV von 1:8. Bei dieser Ration liegt das Verhältnis nur bei knapp über 7:1. Das reicht definitiv nicht aus.
Mehr als 8 kg Heu frisst ein solcher Zwerg eben nicht, dann ist die Sättigungsgrenze erreicht. Auch bei ad libitum-Fütterung wird die Menge kaum größer – schließlich spielen die Fohlen viel und brauchen dann ihre „Schlafpausen“. Dauerfresser an der Raufe gibt es in der Jungpferdeaufzucht eher selten…